Bericht Sports Camp 2023

Vom 7.-11. August 2023 fand unser diesjähriges Sports Camp an der Pestalozzischule in Durlach statt. Die Schule liegt in der Nähe der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Karlsruhe, wo viele Geflüchtete erstmals aufgenommen werden und auf ihren Transfer warten. Jeden Tag durften wir mehr als 70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus über 20 verschiedenen Nationen begrüßen. Unser 25-köpfiges Mitarbeiter-Team bestand aus ehrenamtlichen Helfern der FeG Karlsruhe, per.Du Gemeinde Durlach, weiteren Freikirchen und einem Team aus den USA. Rückblickend staunen wir nur, wie sehr Gottes Segen auf dieser Woche lag und wie wir das jeden Tag spüren durften.

Sportangebote

Jeden Nachmittag ab 14 Uhr gab es ein vielfältiges Angebot, um sich sportlich zu messen. Neben Volleyball, Fußball, Badminton und Basketball ergänzten Cricket und Tischtennis die zahlreichen Möglichkeiten. Für die Kinder wurde ein paralleles Programm mit Schminken, Basteln und einer Hüpfburg angeboten. Wer eher eine ruhigere oder kreative Tätigkeit bevorzugte, konnte Häkeln, Karten spielen oder Jonglieren üben. Dabei lag der Fokus darauf, dass bei jeder Sportart gemischte Teams entstanden und trotz kultureller Unterschiede ein „miteinander statt gegeneinander“ herrschte.

Gottesdienste

Ein wichtiger Teil der Woche ist der tägliche Gottesdienst in der Sporthalle. Gegen 17 Uhr versammelten wir uns und sangen gemeinsam mit der Band deutsche und englische Lieder. Die biblischen Geschichten wurden von drei Jonglierkünstlern aus dem amerikanischen Team erzählt. Die Kunst des Jonglierens untermalte die Botschaft und half Sprachbarrieren zu überwinden. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein gemeinsames Abendessen mit reichlich Zeit für Begegnungen und Gespräche.

Abschlussabend

Ein besonderes Highlight ist jedes Jahr der Abschlussabend am Freitag. Vor dem letzten Abendessen, gab es die Möglichkeit, dass die unterschiedlichen Nationen landestypische musikalische Beiträge vorführten. Kurdischer Rhythmus, wechselte mit Liedern im westlichen Stil und Darbietungen aus dem Iran, Afghanistan und Sri Lanka. Sodass ein gelungenes Sports Camp voller Spaß und Freude, aber auch geprägt durch den Segen und die Bewahrung Gottes, zu Ende ging. Wir fühlen uns durch diese Woche beschenkt, gestärkt und ermutigt.

Vielen Dank an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter, Gemeinden und Unterstützer.

Team Refugee & Migrant Ministries Karlsruhe

Persönliche Erlebnisse aus dem Team

Johannes Thellmann

Unser letztes richtiges Sports Camp, in dem uns die Pestalozzi-Schule mit Turnhalle und Sportfeldern zur Verfügung stand, war 2019. Also wussten wir nicht, wie viele Flüchtlinge wir erwarten konnten und wie gut alles funktionieren wird. Am Montagmorgen kam dann auch noch die entmutigende Nachricht, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe uns wegen vieler Neuankömmlinge den Zugang in die Landeserstaufnahmestelle in die Durlacher-Allee 100 doch verbot und wir nicht zum Einladen hereindurften. Wir waren sehr enttäuscht, weil in den Vorjahren der größte Teil der Flüchtlinge von dort kam. Trotzdem war es ein gelungener Montag und wir staunten wie viele Flüchtlinge auf wundersame Weise vom Sports Camp gehört hatten. Am Abend kam dann eine Mail mit einer Entschuldigung vom Regierungspräsidium, da der Zugang zur Landeserstaufnahmestelle eigentlich abgesprochen war und uns wurde für den Rest der Woche der Zutritt erlaubt. Wir bekamen sogar eine Sozialarbeiterin und einen Übersetzer gestellt, der die entsprechenden Sprachen konnte.

Das zweite Erlebnis handelt von einer Gruppe junger Kurden.

Jeden Tag kamen die jungen Männer, hörten aufmerksam im Gottesdienst zu und ließen sich am Ende übersetzte Bibeln von uns schenken. Während der vergangenen Sonntage waren einige von ihnen im Gottesdienst in der FeG und Ende August veranstalteten wir unseren ersten kurdischen Kochabend im Evangelischen Migrations-Centrum in Durlach. Wir hoffen und beten, dass sie sich weiter einladen lassen.

Leonie Fink

Für mich war es richtig schön mitzuerleben, wie Gott Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen durch den Sport zusammenbringt und dadurch das gegenseitige Verständnis füreinander gestärkt werden kann. Neben dem Spaß beim Sport und dem Spielen mit den Kindern bleiben mir auch die Teepausen im Gedächtnis, in denen mir beispielsweise drei kurdische Männer von ihren Erfahrungen und Zukunftswünschen berichtet haben. Besonders gefreut hat mich, dass viele der Flüchtlinge und Migranten nach den gemeinsamen sportlichen Aktivitäten offen dafür waren, an den Gottesdiensten teilzunehmen und diese mit Interesse verfolgt haben. Ich bin dankbar für die drei Tage, die ich mitarbeiten durfte, für die Begegnungen, die Gott geschenkt hat und wünsche mir, dass viele der Menschen mit Gott in Berührung kommen und Ihn finden, denn Er ist nicht ferne von einem jedem unter uns (vgl. Apg. 17,27).

Jochen Ehmann mit Familie

Dieses Jahr war ich zum ersten Mal beim Sports-Camp von RMK dabei. Zwei Dinge habe ich besonders positiv erlebt: Zum einen, wie man Flüchtlingen mit gemeinsamem Sport einen guten Tage schenken kann und eine frohe Abwechslung in ihren ansonsten trüben Alltag bringt. Zum anderen war ich beeindruckt, mit welchem „Rucksack“ voll Schwierigkeiten und Erwartungen die einzelnen hier in Deutschland ankommen. Da hilft es, wenn man einfach mal zuhört. Und es hilft auch, wenn man den Blick der Menschen auf ewigkeitsrelevante Fragestellungen lenkt. Ich bin bei nächster Gelegenheit gerne wieder dabei.